Ja Meckern... In den Anfängen von Homebrew war es eine eingefleischte Gruppe von Hardcore Nerds. Jeder wusste wie kompliziert die Dinge waren und wusste jeden noch so kleinen Fortschritt zu würdigen, da er die Arbeitsleistung dahinter verstand. Und jeder Fortschritt wurde hart erarbeitet. Es gab aber auch noch nicht diese Kultur von "Och, ich kauf mir einfach das bessere, als einfacher Konsument hab ich ja Wahlfreiheit und man soll mir gefälligst nur das was mir passt verkaufen". In den Jahrzehnten dazwischen hat es sich eingebürgert, dass Produkte nur gekauft werden müssen und nicht mehr Zeit reingesteckt wird. Ich glaube das nennt man Kommerzialisierung...
Heute ist auch die Meckerkultur "populär" geworden, Kiddies, die eh alles einfach kriegen (shit, bin ich schon so alt?), da wird in Foren gemeckert, weil es so einfach ist, zu Newsgroupszeiten waren halt mehr Nerds drin. Heute gehen die ja auch nicht mehr auf die Strasse protestieren, sondern "protestieren" indem sie sich schnell mal einer facebookgruppe anschliessen. wow, mutig. Genauso war die vorherige Generation sensibler gegenüber Daten freigeben und hat auch nicht überall gleich was von sich hinterlassen. Heute wird irgendwo ein Rant hinterlassen, dort mal ein lustiges Foto. Kommt alles irgendwann zurück.
Die heutige Generation ist es sich gewöhnt durch die Kommerzialisierung auch in die Nerdbereiche einfach einzudringen. Wenn ich mir die Dinge simpel kaufen kann, ist ein "ja, das krieg ich besser WOANDERS GEKAUFT" einfach, wenn man hingegen früher als Nerd zuerst den Weg in diese Gruppe suchen musste war ein "ja, das kriege ich besser SELBER HIN" nicht so einfach. Arbeit wird heute einfach nicht mehr geschätzt, da man ja alles kaufen kann und wer Geld hat, hat "alles erreicht". Langweilig.
Und gekauft muss es gefälligst auch gleich sofort da sein, während ein Homebrewhacker seine Wochen oder Monate entwickelt und liefert wenn es fertig ist. Beim ersten hat man Geld rübergereicht, beim zweiten mit dem langen Weg viiiel gelernt. Aber diese Arbeitskultur gibts nicht mehr, einfach maximal Kohle und möglichst schnell und dann kaufen, kaufen, kaufen.
Ich seh daher die Zukunft der Informatik ähnlich wie die der "Handwerker". Ein Meisterschmied früher konnte in vielen Stunden einen Kessel verblüffend gleichmässig hinkriegen, heute geht das mit einer Pressform schneller. Er kann heute noch viele spezielle Auftragsarbeiten erledigen und vermutlich kriegt er ein paar Details besser hin als die Maschine. Aber, wer brauchts noch? Oft sind es Liebhaber die z.B. alte mechanische Wunderwerke restaurieren, die eine hochentwickelte Mechanik brauchten, heute aber durch einfache Mikrochips locker ersetzbar sind.
Genauso werden wir Softwareentwickler enden. Dem Konsumenten genügts dann von der Stange. Wir werden uns unsere Nischen suchen müssen wie z.B. dieser IPhoneApp Entwickler, der einen superschnellen Mailbrowser gehackt hat und Google hat ihn jetzt vergoldet.
Ist auch der Grund warum ich mich gerade für den ARM fasziniere, hier ist Sparsamkeit gefragter als Highendpower und daher effiziente Programmierung noch interessant. Eine interessante Nische, auch weil der ARM Assemblercode nicht so vermurkst ist wie auf x86.
Lustig ist wie manche ihren zuerst einfach mal rausgeplatzten Rant später als "konstruktive" Kritik verstehen sehen wollen. Unter konstruktiver Kritik versteh ich "Hey, das sollte eher auf die andere Seite wandern, Linkshänder werden sonst benachteiligt" und nicht "plärr, für mich ist es wertlos, ich kanns ja gar nicht nutzen" und später "ach so, so einfach geht das. ja dann, war halt nur konstruktive Kritik".
Sorry, aber ich bin hier, weil es mich fasziniert dabei zu sein, die Entwicklung mitzuerleben, den Schweiss der (Meister)Entwickler zu sehen, da ich selber Entwickler bin und eine vorstellung habe wie schwer das Ganze ist. Ich zolle hier meinen Respekt vor dem Pandorateam und egal wie brauchbar die Pandora rauskommt, ich werd sie lieben. Auch weil ich sie praktisch an jeder Stelle selber flicken kann. Darum nutze ich auch ein Gentoo und kein Ubuntu. Ich kanns zwar nicht sofort benutzen, aber der Lerneffekt ist unbezahlbar.
Ja, ich bin Nerd
