Veganismus Schizophren?!?


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Oh, so teuer ist Saatgut nicht. Und im Zweifelsfall gibt es Subventionen: in der Schweiz wird heute pro Kuh mehr Steuergeld ausgegeben als pro Schüler. Das müsste man dann halt auf Gemüse und Getreide umstellen. Manche würden sicher auch Pleite gehen: Man bräuchte sie nicht mehr, man hätte auch so schon genug Lebensmittel.
 
Das ist ein Prozess, WA1972, kein *schnipp* und du musst Gemüse anbauen.

D.h. man kann sich langsam umstellen.

Heute 100% Kuh
Morgen 90% Kuh, 10% Gemüse- und Getreidekultur
Übermorgen 80% Kuh, 20% Gemüse- und Getreidekultur

usw.
 
Naja es ist also ein Prozess, soso. Na vielleicht solltet ihr mal einige bäuerliche Betriebe besuchen und sie fragen, wie es denen so geht mit gewaltig gedrückten Milchpreisen und merkwürdigen EU-Normen für viele Gemüse-Sorten, an die sie sich jetzt halten müssen.

Letztendlich muss es sich ja immer finanziell lohnen, sonst kann man seinen Betrieb zumachen. Also ist es die Frage nach dem "Huhn und dem Ei". Was ist zuerst da gewesen? Beziehungsweise in unserem Fall - wer stellt sich zuerst um? Die Menschen komplett ihr Essverhalten, sodaß der Bauer sicher sein kann, auf kein falsches Pferd zu setzen, wenn er seinen Betrieb komplett umbaut oder der Bauer in der Hoffnung, daß alle Veganer werden? Was wohl unrealistisch ist. Wer soll hier also das Risiko stemmen? Wie soll das alles ablaufen? Wer geht hier in Vorleistung? Wer sichert die Bauern ab, wenn sie umstellen und es dann doch nicht so läuft wie erhofft, weil die Leute doch nicht auf Fleisch verzichten können oder wollen? Das sind alles soviele Unsicherheitsfaktoren, daß es sich jeder 100mal überlegen wird, ob er seine finanzielle Existenz damit riskiert.

Dann vielleicht doch lieber Tierhaltung zum Verspeisen? Aber diese in Freihaltung, ohne Leid der Tiere, ohne Zwangs-Mästungen undsoweiter und mit schärferen Gesetzen und auch mit Kontrolle. Ich sehe das als den realistischeren Weg.
 
Das würde ganz von selbst gehen. Ich bin ja normalerweise eher links, aber in dem Fall würden Angebot und Nachfrage das ganz wunderbar lösen. Ein Bauer stellt dann seine Produktion auf Getreide und Gemüse um, wenn die Preise dafür gestiegen sind, weil es eine Knappheit gibt und wenn Fleisch nicht mehr lohnt, weil es zu viel gibt.
Der Vorgang würde mehrere Dekaden gehen, ganz gemütlich, wie halt langsam die Leute aufhören Fleisch zu essen.
 
Klumpen said:
Wenn auch die Leute in Mitteleuropa und Amerika nur noch ein Mal im Monat Fleisch essen (wie z.B. die Inder), dann vielleicht schon.
Ist das realistisch? :D

Also ich war schon öfter in Indien, auch beruflich, und irgendwie halte ich die Aussage mit einmal im Monat Fleisch für völlig unhaltbar. Auch die indische Küche ist durchaus geprägt von SEHR vielen fleischhaltigen Gerichten und dafür dass die nur 1x im Monat Fleisch essen haben sie zum Teil täglich recht viel davon gegessen. Aber vielleicht muss man da den Durchschnitt berechnen, dann stimmt es wieder... *gg*

Klar kann man auch langsam umstellen, würde auch meist aus finanziellen Gründen garnicht anders gehen, aber warum sollte ein Betrieb der sich sicher ist dass er vom Tierverkauf leben kann investieren und auf Verdacht umstellen? Das man sowas machen KANN ist immer gern und leicht gesagt, aber für die die davon leben wollen oder müssen ist es nicht so leicht wie für die die es (vielleicht) kaufen wollen. Der Verkäufer hat ja auch keine Garantie dass er nach dem umstellen seine Waren an den Mensch bringt.
 
T4b said:
Das würde ganz von selbst gehen. Ich bin ja normalerweise eher links, aber in dem Fall würden Angebot und Nachfrage das ganz wunderbar lösen. Ein Bauer stellt dann seine Produktion auf Getreide und Gemüse um, wenn die Preise dafür gestiegen sind, weil es eine Knappheit gibt und wenn Fleisch nicht mehr lohnt, weil es zu viel gibt.
Der Vorgang würde mehrere Dekaden gehen, ganz gemütlich, wie halt langsam die Leute aufhören Fleisch zu essen.
Falls die Nachfrage da wäre? Wieviele Leute sind Veganer oder Vegetarier? 3% oder 5% der Gesamtbevölkerung. Und ob man die anderen davon überzeugen kann und wieviele mitziehen, ist wieder eine ganz andere Sache. Ich kann es nicht anders sagen, es ist eben einfach viel unrealistische Träumerei dabei.

Wir sind auch aus der Atomkraft ausgestiegen in der Hoffnung, andere ziehen mit. Und was ist jetzt? Die Länder um uns herum lachen uns aus, da wir jetzt von denen noch Strom zukaufen und denken in keiner Weise daran, ihre viel schlechteren Kraftwerke abzuschalten. Im Gegenteil, die bauen noch neue, siehe etwa die Schweiz. Wenn dort jetzt was passiert, erwischt es uns genauso, als hätten wir selbst weitergemacht. Es hätte eine kontinentale Entscheidung sein müssen, aus der Atomkraft auszusteigen, keine nationale.
 
Es gibt da so eine Sache, die nennt sich Konjunktiv. Sie stand ganz am Anfang meines Beitrags.
Und, Himmel, die Nachfrage nach Gemüse und Getreide steigt, mit jedem, der aufhört Fleisch zu essen, und die nach Fleisch sinkt. Mit jedem einzelnen sinkt die Fleischproduktion, und damit das benötigt Land.

"Die" bauen in der Schweiz neue Atomkraftwerke nur über meine Leiche, du kannst dich drauf verlassen, dass das nicht mehrheitsfähig ist.
Und mit jedem Atomkraftwerk, das weg ist, sinkt die Menge des Abfalls und das Gesamtunfallrisiko, von dem her habt ihr euch durchaus etwas Gutes getan.
 
T4b said:
"Die" bauen in der Schweiz neue Atomkraftwerke nur über meine Leiche, du kannst dich drauf verlassen, dass das nicht mehrheitsfähig ist.
Und mit jedem Atomkraftwerk, das weg ist, sinkt die Menge des Abfalls und das Gesamtunfallrisiko, von dem her habt ihr euch durchaus etwas Gutes getan.

Die Schweiz war nur ein Land von den zahlreichen die uns umgeben, die weiterhin auf Atomkraft setzen. Wir sind umgeben davon und ich wohne Nähe der tschechischen Grenze. Hier gibt es das Atomkraftwerk TEMELIN, deren Betreiber sich jetzt schon darauf freuen, daß wir schon angefragt haben wie die Preise so sind, wenn wir demnächst bei ihnen Strom zukaufen müssen. Kein einziges Land wird uns folgen beim Ausstieg, nichtmal Japan, obwohl man denken sollte, gerade die sollten es tun. Das kann man natürlich bedauern, ich hätte auch lieber eine kontinentale (europaweite) Entscheidung zum Atom-Ausstieg gesehen, aber das wird nicht passieren in absehbarer Zukunft. Wir werden es in den nächsten Jahrzehnten ja sehen. Soviel zum Thema Realismus, wenn man denkt, die anderen Länder folgen uns in dem Punkt. Das tun sie (leider) nicht.

So ich geh jetzt mal ins Bett. Ich habe nichts gegen Diskussionen und ich nehme hier auch niemandem etwas übel, da Meinungen eben grundsätzlich auseinandergehen können zu bestimmten Themen. So sollte man das auch allgemein handhaben in einem Forum. Wenn Leute immer einer Meinung sind, dann kann das nur bedeuten, daß einer davon ein MITLÄUFER ist, somit ist es gar nicht mal schlecht, wenn man Kontra bekommt. Ich hab damit kein Problem, solang nicht Sachen vermischt werden, die nicht zusammengehören, wie Taschendiebstahl mit Fleisch-Essern und so Kram. :)
 
T4b said:
Und, Himmel, die Nachfrage nach Gemüse und Getreide steigt, mit jedem, der aufhört Fleisch zu essen, und die nach Fleisch sinkt. Mit jedem einzelnen sinkt die Fleischproduktion, und damit das benötigt Land.

Das ist eine nicht haltbare Rechnung... die Produktion sinkt nicht mit dem einzelnen. Fleisch wäre nicht das erste Produkt das für die Produktion subventioniert und dann vernichtet, verschenkt oder weit oder Preis verkauft wird. Wenn einer mit dem Fleischessen aufhört hat ja nicht automatisch einer der seine Produktion umstellt genug neue Kunden um zu überleben.

Es sind ja auch noch die bereits vorhandenen Anbieter da die in der Regel schneller ihre Produktion vergrößern können und/oder noch Spielraum für mehr Kunden haben, als Andere die ihre Produktion erst noch umstellen müssen.

Realistisch gesehen gibt es dann neben Butterberg und Co. auch den wachsenden Fleischberg und/oder viele die einfach dicht machen müssen weil sie nicht schnell genug umstellen können oder die umsonst umgestellt haben. Viele Anbieter von Getreide z.B. produzieren ja auch nur für die Tierzucht, laut diverser Berichte wurden 2012 mehr als 60 Prozent der Getreideproduktion als Tiernahrung angebaut. Ein gewünschter "Zusammenbruch" der Fleischproduktion bringt sicher auch wirtschaftliche Konsequenzen über die viele nicht nachdenken möchten, können oder wollen.
 
Doch, die Rechnung ist haltbar. Aber nur wenn man es nicht als Rechnung ansieht, sondern als das was es sein soll: eine Angabe von Tendenzen.
Die Fleischproduktion ist schon jetzt subventioniert (ich hab vorher eine Aussage über Schweizer Kühe gemacht, die nicht gelogen war) und würde dann vielleicht noch stärker subventioniert. Aber früher oder später ist das nicht mehr haltbar.
Wirtschaftskrisen sind normal und gehören zum System, die erholt sich schon. Da hab ich keine Angst. Das wäre in dem Fall, wenn ich mich richtig an vergangenen Wirtschaftsunterricht erinnere, eine sogenannte "Strukturkrise", die immer dann eintritt, wenn sich irgendwas gross ändert, wie zum Beispiel als der Beruf des Setzers vor ein paar Dekaden überflüssig wurde (was jetzt wohl nicht soo die grosse Krise ausgelöst hat, sollte einfach ein Beispiel eines anderen Strukturwandels sein).

WA1972: In meinem Beitrag waren zwei Hauptaussagen, eine davon eigentlich nicht zum Thema. Die nicht zum Thema gehörte, hatte zwei Unteraussagen, von denen die eine weiter vom Thema weg war als die andere. Auf genau diese am weitesten vom Thema entfernten Aussage hast du geantwortet, auf die anderen nicht.
 
Auf Tendenzen die sich aber in solch einem geringen Bereich bewegen springen erst recht die wenigsten Betriebe auf. Vielen ist der Vegetarier an sich tendenziel auch zu unbeständig, es gibt ja keine genauen Zählungen, manche berichten sogar teilweise von rückläufigen oder zumindest stark schwankenden Zahlen. Wenn ich Fleisch essen dürfte würde ich es auch machen... *g*

Klar gibt es sehr viele neue Restaurants und Läden die auf den Zug aufspringen, aber auch das ist kein Beweis für die Beständigkeit, denn nicht wenige dieser Läden haben schneller geschlossen als sie brauchten um den Laden auf die Beine zu stellen.

Daher ist aber trotzdem eine Rechnung, nämlich um Geld, Geschäft und für viele auch ums überleben. Es geht hier ja nicht um den Wegfall eines Berufs durch Modernisierung (der Setzer an sich ist ja auch kein Setzer mehr weil er sich das so ausgedacht hat und es wollte), sondern um Ernährungsgewohnheiten eines ganzen Landes. Zu versuchen dies zu erzwingen (man stellt einfach kein Fleisch mehr her, genau wie man den Setzer oder andere Berufe einfach nicht mehr brauchte) wäre ein passender Vergleich, aber bedeutend schwieriger bis gar nicht durchführbar. Dazu müsste dann wohl selbst das Grundgesetz geändert werden, und ich kenne leider Verganer die auch von entsprechenden Aussagen in dieser Richtung nicht zurückschrecken.
 
WA1972, hast du mal den Artikel, den Klumpen verlinkt hat gelesen?
Warum Fleischesser Vegetarier anfeinden
Ich denke schon, ohne jetzt speziell Bezug auf dich zu nehmen, dass bei einigen Menschen im Kopf genau das passiert, was da beschrieben ist.

Hier mal ein Vergleich, mit dem ich versuche, einen direkten Zusammenhang zur Abwehrhaltung von Fleisch essenden Menschen gegenüber Vegetariern/Veganern herzustellen:
Ich nutze schon seit Jahren Linux. Das fing damals mit dem Argument der Virenfreiheit an und hört heute bei der Möglichkeit, z.B. eine Toolchain für die Pandora zu kompilieren oder eine Paketverwaltung zu haben noch nicht auf. Trotzdem hagelt es immer wieder Kritik bei mir (seitdem ich auf keine LAN-Parties mehr gehe, da sie mittlerweile duchs Online-Zocken ersetzt wurden (zum Spielen hatte ich natürlich Windows im Dualboot drauf), immerhin etwas weniger).
"Da laufen keine Spiele drauf!" – für das was ich spiele, tut es Wine auch.
"Das stürzt immer ab!" – meine Kernel-Panics, ausgelöst durch falsch formatierte Boot-USB-Sticks, kann ich an einer Hand abzählen. Meine Bluescreens...
Die Liste an vermientlichen Argumenten kann man endlos fortführen. Sehr viele davon kann man widerlegen.
Bewegt das die Leute zu Linux? Nein.
Aber warum lassen die Leute einen nicht einfach in Ruhe und freuen sich nen Keks, dass Windows so viel besser ist? Ich vermute, weil ich aus der Reihe tanze. Weil ich auffalle, was ich eigentlich gar nicht will und weil ich nicht das benutze, was die anderen schon immer benutzt haben. In der Realität sieht es dann so aus, dass keiner mehr meckert, wenn wir im Informatikunterricht mit openSUSE arbeiten (und nicht mit dem parralel installierten Windows 2000 :) ).
Genau so ist es mit meinen Haaren. Richtig kurze Haare hatte ich noch nie, ich fand EDs Frisur schon immer Klasse und lasse mir jetzt seit über einem Jahr die Haare wachsen. Die sehen nicht ungepflegt aus, ich finde mir steht das. Gemeckert wird an jeder Ecke.
"So läuft ja sonst keiner rum." – wohl noch nie an einer Uni gewesen.
"Du siehst aus wie ein Mädchen." – Mensch ohne Titten und mit Bartansatz == Mädchen (Realitätsverdrehung?).
Nach dem siebten Monat "Schneid dir mal die Haare!" ist jetzt endlich Ruhe.
Was hat's gebracht? Nichts.
Hat's irgendwem geschadet? Nein.
War es unnötig?

Was ich sagen will: Was solche ethischen/ideologischen Sachen angeht, kann man sich gegenseitig in Grund und Boden diskutieren, aber meistens wird man seine Haltung nicht ändern und dann bleiben natürlich auch die eigenen Argumente für einen selbst logisch belegbar. Mich wird so schnell keiner dazu bewegen, ein anderes Betriebssystem zu benutzen (höchstens BSD). Ich wäre auch nicht Vegetarier geworden, wenn ich nicht von vorn hinein negativ zum Fleischkonsum eingestellt gewesen wäre. Da hätten auch die Überredungsversuche meiner Freunde nichts dran geändert.
Wenn man über so etwas diskutieren will, muss man dafür sorgen, dass man sich nicht angegriffen fühlt. Nach "Der isst meinem Essen das Essen weg!" fange ich auch nicht an, irgendwelche Argumente zu bringen.

Lieber Gott, bitte mach, dass hier nun niemand Grundsatzdiskussionen über Betribsysteme oder Frisuren startet!
PS: Ich bin Atheist.
 
Das mit Linux, langen Haaren ect. kann ich bestaetigen und sind gute Vergleiche was die intuitive Abwhrhaltung gegen gesellschaftliche "Fremdkoerper" angeht, welche die Konventionen auf den Kopf zu stellen drohen, da sie sie ignorieren. Die Leute denken sofort, man macht das nur aus Ueberheblichkeit und wolle damit ja nur provozieren und sich fuer etwas besseres ausgeben.

Neulich im Supermarkt warf mir so ein angepisster Besserwisser spontan vor, ich sei wohl in irgendeiner Sekte, da ich halt ungewoehnliche Kleidung mit einem Kringel an jedem Hosenbein trug. Der liess gar nicht mit sich reden und wiederholte staendig diese Vermutung, die fuer ihn absolut gewiss war. Das ich das trage, weil ich es schoen finde und seinen 0815-Stil eben langweilig und seine Krawatte fuer mich fuer Knechtschaft (Leine) steht, bekommt so einer nie in seinen Kopf mit der einbetonierten gaengigen Perspektive.

Menschen sehen Fremdkoerper ohnehin schon intuitiv als Bedrohung ihres (ignoranten?) Lebensstils an, da sie scheinbar das Kollektivgefuege innerhalb des Kleinrudels frueher in der Steinzeit bedrohten, wenn es dann auch noch um Moral und Ethik, also um die Grundpraemissen des Denkens geht, isses eben besonders schlimm und man ist nicht mehr faehig, diesem Fremdkoerper unvoreingenommen zuzuhoeren, was man hier sehr gut nachlesen kann.

PS: Ich habe lange Haare, ernaehre mich vegan, nutze nur noch Linux, fahre Fahrrad, bin bei Naturstrom, spiele ungewohnliche Folkinstrumente, betreibe deutsche Kampfkunst, bin Kunsthandwerker, trage oft schoene (komische... -_-) Sachen, bin Antialkoholiker, singe klassische Musik, bin Nichtraucher, Retro-/Indiegamer und schrieb diesen ganzen Beitrag auf meiner OpenPandora (geek device).
Ich wuerde mich sogar freuen, wenn die Mehrheit all dies tun wuerde, tu das also nicht aus einem Individualismuskomplex herraus.
Auf all diese Dinge wird sehr aehnlich reagiert, es beschraenkt sich nicht auf die Ernaehrungsweise.

PPS: Das soll jetzt keine Steilvorlage sein um direkt schon wieder persoenlich zu werden, sondern nur Kistes These bzw. die des Artikels bekraeftigen.
 
Gibt da schöne soziologische Theorien zu.

Georg Simmel hat das schon Anfang des 19. Jahrhunderts erkannt und beschrieben.
Er beschrieb sogenannte "Kreise". Das sind Gruppen, die sich auch überschneiden können. Ähnlich wie bei Google Plus, wenn man so will (fällt mir jetzt erst auf, ob die das geklaut haben?).
Die Kreise sind definiert durch die Summe der Einzelindividuen.
Wenn nun ein Individuum einem Kreis hinzugefügt wird, besteht die Gefahr, dass die ganze Gruppendefinition darunter leidet.
Und da liegt der Punktus Knaktus: Wenn man zu bunt rumläuft, lange Haare hat (als Mann) oder eben vegan lebt, haben einige Menschen Angst, dass einige ihrer Kreise eine neue Definition erlangen. Das kann der Kreis "Deutschland" sein, aber sich auch auf die Stadt, ein Dorf, eine Nachbarschaft oder einen Verein beziehen.

Das erklärt übrigens auch die Angst vor Moscheen (ohne jetzt eine Islamdiskussion anfangen zu wollen. Religion stinkt. ;) ) und Kleingartenvereinssatzungen.

LG Ziz
 
[offtopic]
Ziz said:
und Kleingartenvereinssatzungen
Oh ja, die Leute würden sich wundern, was da für Kriege geführt werden, nur wenn mal irgendein Punkt in der Satzung geändert werden soll
oder jemand etwas besonders exotisches neben des Nachbars Kartoffelbeet anpflanzt.
Die Kleingartenvereine verhalten sich irgendwie auch oft sehr religionsähnlich, da es eben ihren kommunalen Lebensstil direkt betrifft.
[/Offtopic]
 
Kiste said:
WA1972, hast du mal den Artikel, den Klumpen verlinkt hat gelesen?
Warum Fleischesser Vegetarier anfeinden
Ich denke schon, ohne jetzt speziell Bezug auf dich zu nehmen, dass bei einigen Menschen im Kopf genau das passiert, was da beschrieben ist.

Ich würde dir empfehlen, die Einträge hier mal genau zu lesen. Ich hab nichts gegen Vegetarier oder Veganer, jeder soll leben wie er will. Aber Vergleiche zu Taschendieben und Leuten, die ihre Frauen verdreschen, lasse ich hier sicher nicht unkommentiert stehen. Wer hier wen anfeindet und wer hier mit einer Form von "militantem Veganismus" versucht, anderen hier seinen Lebensstil aufzudrängen ist ja wohl eindeutig. Ebenso eindeutig ist es, daß die Veganer hier jeden Eintrag der eine andere Meinung hat, direkt persönlich nehmen und zu übertriebenen Gegenangriffen übergehen.

Wie ich schon weiter vorne schrieb, ist das Thema viel zu komplex um mit Allgemeinbegriffen um sich zu werfen, beziehungsweise Leute der einen oder anderen Seite über einen Kamm zu scheren. Weder ist jeder Veganer oder Frutarier oder wie das ganze Zeug heisst, ein abgehobener Spinner, noch ist jeder Fleisch-Esser ein Tierquäler. Aber hier kommt es bei einigen der Veganer so rüber, als sehen sie Andersdenkende so. Denn wer fing denn mit diesen merkwürdigen Vergleichen an, KISTE?

Und wer überreagiert hier denn permanent? Nur weil AKABEI mal einen lockeren Spruch nach dem Motto "Schizofrenie" gemacht hatte, werden dann hier seitenlange Einträge gemacht, was für moralische Schweine doch die Fleisch-Esser so sind. Nein nein, das kann man nicht so einfach durchgehen lassen. Da juckt es mich auch nicht, wenn ich der einzige Nicht-Veganer bin, der hier Einträge macht und somit eine andere Meinung vertrete als alle anderen. Die Veganer sind immer noch nur ein winziger Teil der Gesamtbevölkerung und einige davon, vor allem wenn es dann um so Sachen wie Omnivoren, Frutarier usw. geht, werden sicher von vielen Leuten als Spinner gesehen. Ich sehe die Leute nicht als Spinner und denke mir "soll jeder machen wie er will", aber lasse mich auch nicht als Tierquäler oder Taschendieb hinstellen, denn das bin ich nicht und war ich nie.

Und nun werden also "Betriebssysteme", "Kleingärten" und "lange Haare" als Vergleich herangezogen. Was wollt ihr den Fleisch-Essern jetzt wieder fadenscheiniges unterstellen? Ihr seid doch hier die Untoleranten, nicht die Fleisch-Esser. Am Schluß sind für euch noch alle Fleisch-Esser Rassisten, was? So langsam kann man viele eurer Argumentationen dann auch nicht mehr wirklich ernst nehmen. Es ist doch eindeutig in diesem Thread, wer hier versucht, seinen Lebensstil als den einzig richtigen zu präsentieren und die anderen verurteilt. Nicht die Fleisch-Esser die Veganer, sondern genau umgekehrt. Ich hab nix dagegen, wie Leute ihre Haare tragen, wenn sie veganer oder Omnivoren oder was weiß ich was sind. Von mir aus könnt ihr auch in rosa Kutten tanzend durch die Fußgängerzonen laufen, solang ihr nicht für euch proklamiert, daß nur eure Lebensweise die moralisch beste und einzig richtige ist. Denn dann prallen immer Meinungen aufeinander.

Und dann will ich doch nochmal aufführen, warum ich den Vergleich mit der Atomkraft gebracht habe. Da ist Deutschland nämlich auch mal wieder in übertriebenem Gutmenschentum vorausgeeilt und niemand zieht jetzt nach. Die Strompreise explodieren jetzt und viele alleinstehende Rentnerinnen wissen kaum mehr, wie sie noch ihre Stromrechnungen bezahlen sollen. Und das, während um uns herum munter mit Atomkraft weitergemacht wird. Was hat es also gebracht, solang niemand mitzieht (wonach es ja nicht aussieht)? Nichts hat es gebracht. All die Gutmenschen können sich jetzt moralisch auf die Schulter klopfen, aber vielleicht sollten sie mal mit der Oma sprechen, deren Stromrechnung jetzt um fast die Hälfte teurer geworden ist und sich ihre Meinung dazu anhören.

Und genau diese Form von übertriebenem Gutmenschentum sehe ich auch bei Leuten die militanten Veganismus betreiben. Ich hatte auch einen Artikel verlinkt, vielleicht könnten es sich die Veganer ja mal antun, auch diesen komplett durchzulesen, anstatt ihn mit einem Satz als Falsch abzukanzeln. Dieser Artikel zeigt, daß ein Problem durch ein anderes ersetzt werden würde, wenn die Menschheit ihre Ernährungsgewohnheiten komplett umstellen würde. Es ist also wie bei der Stromrechnung der Oma. Moralisch klopft man sich dann auf die Schulter, aber über Folge-Konsequenzen denkt man zu wenig nach.

Mich hat noch kein einziges Gegen-Argument dahingehend überzeugt, daß ich von der Meinung abrücken würde, daß eine Verbesserung der Massentierhaltung und strengere Tierschutzgesetze, NICHT die sinnvollsten Methoden wären, wenn man wirklich etwas zum positiven verändern will, was auch REAL MACHBAR ist. Und genau das ist hier der entscheidende Satz "was auch real machbar ist". Man sollte sich nicht in unrealistischen Träumereien a la "irgendwann sind wir alle Veganer" verstricken, denn das wird nie passieren. Ob das gut ist oder nicht, spielt dabei gar keine Rolle, denn das sage ich wertfrei. Es wird realistisch gesehen, eben einfach nicht passieren.
 
Angriff ist die letzte Verteidigung des Argumentlosen...

Und ja ich weiß das ich als veganer für alles was schlecht in dieser Welt ist verantwortlich bin.
Das ist eine wirklich schwere Last auf meinen Schultern, aber ich bin bereit sie zu tragen.
Für das größere Gute und so.

Aber Fleischfresser werden das eh nie verstehen, dafür fehlt es ihnen viel zu sehr an der Möglichkeit zu reflektieren,
wer setzt sich schon gern mit sich selbst außeinander und noch dazu mit den Schattenseiten der eigenen Handlungen / Existenz.

Hab mir zwar die letzten 8? Seiten nicht durchgelesen, aber wozu auch, es sind eh immer die gleichen Argumente, daher ist dieses hier nicht auf einzelne gemünzt, sondern allg.
 
taake said:
Angriff ist die letzte Verteidigung des Argumentlosen....
Ach deshalb seid ihr hier so verbissen angriffslustig am Werk. Jetzt endlich ist mir das klar. :)
taake said:
Aber Fleischfresser werden das eh nie verstehen, dafür fehlt es ihnen viel zu sehr an der Möglichkeit zu reflektieren,
wer setzt sich schon gern mit sich selbst außeinander und noch dazu mit den Schattenseiten der eigenen Handlungen / Existenz.

Hab mir zwar die letzten 8? Seiten nicht durchgelesen, aber wozu auch, es sind eh immer die gleichen Argumente, daher ist dieses hier nicht auf einzelne gemünzt, sondern allg.
Gratuliere! Hiermit wurde erneut ein neuer Höchst-Stand eures Überheblichkeitsfaktors erreicht.
 
WA1972 said:
taake said:
Angriff ist die letzte Verteidigung des Argumentlosen....
Ach deshalb seid ihr hier so verbissen angriffslustig am Werk. Jetzt endlich ist mir das klar. :)
taake said:
Aber Fleischfresser werden das eh nie verstehen, dafür fehlt es ihnen viel zu sehr an der Möglichkeit zu reflektieren,
wer setzt sich schon gern mit sich selbst außeinander und noch dazu mit den Schattenseiten der eigenen Handlungen / Existenz.

Hab mir zwar die letzten 8? Seiten nicht durchgelesen, aber wozu auch, es sind eh immer die gleichen Argumente, daher ist dieses hier nicht auf einzelne gemünzt, sondern allg.
Gratuliere! Hiermit wurde erneut ein neuer Höchst-Stand eures Überheblichkeitsfaktors erreicht.


Freut mich das ich dein Urteil von uns, das wir euch Fleischfressern in jeder erdenklichen Weise überlegen sind bestätigen konnte.

Vielleicht aber nur vielleicht könnte es auch heißen das es immer die gleichen Argumente gibt, auf jeder Seite.
Aber hey wer seine eigene Reflektion verkackt hat, dem muss man auch mal auf die Sprünge helfen.
Ja auch wir Veganer/Vegetarier begeben uns manchmal von Olymp herab um euch Fleischfressern auf die Sprünge zu helfen :)

So genug Omni Niveau :p

So jetzt doch mal bitte jeder Melden der meint er wüsste was passieren würde, wenn die Fleischfresser mit dem fressen von Fleisch aufhören würden. (Lediglich die, die der Art Homo sapiens angehören)
Bzw. bitte gleich mit Link zum Glaskugelversand... meine hat in letzter Zeit einen ziemlichen schwarz/weiß stich.

WA1972 said:
aber lasse mich auch nicht als Tierquäler oder Taschendieb hinstellen, denn das bin ich nicht und war ich nie.
Da stellt sich die Frage ab wann ist man deiner Meinung nach ein Tierquäler, wenn man aktiv ein Tier quält oder wenn man wegsieht wenn andere es tun und dann stillschweigend deren Erzeugnisse konsumiert.
 
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