Ich wurde kritisiert, dass ich einzelne Personen zitieren und dann kommentieren würde und dass dann überheblich wirken würde. Das empfinde ich nicht so und es hat einen guten Grund. Ich möchte schlicht nicht vergessen auf einzelne Statements zu reagieren. Es ist nunmal ein sehr komplexes Thema und ein simpler Kommentar like "Dafür" oder "Dagegen" wird der Sache einfach nicht gerecht.
SebbiUltimate said:
Ich persönlich bin zwar auch überzeugt, die AKWs abzuschaffen, aber bis dahin dauerts leider noch. Aber in Deutschland denke ich, sind wir auch etwas sicherer vor Umweltkatastrophen o.ä.
Das dauert nicht lange. Verschiedene Studien von unabhängigen Instituten belegen, dass wir in wenigen (<10) Jahren von der Atomkraft weg sein könnten. Und ich würde mich nicht auf die Sicherheit verlassen. Wir haben nichterdbebensichere AKWs an Standorten, wo Erdbeben schon stattgefunden haben. Und den Klimawandel darf man dabei auch nicht außen vor lassen. Stürme nehmen zu in Deutschland.
Kasi said:
Das Problem ist, dass wir hier jetzt gar nicht so einfach alle KKW abschalten könnnen. Die stellen die Grundlast. Öl und Gas sind dafür zu teuer, außerdem fehlen die Kapazitäten.
Das ist schlichtweg falsch. Die Atomkraft ist um Längen teurer als Kohle und Gas. Wir merken das nur nicht direkt auf der Stromrechnung, weil wir die Extrakosten durch unsere Steuern berappen. Da wäre zum einen, dass die Atomkraftwerke nicht versichert werden müssen wie andere Kraftwerke - wie auch? Wenn es knallt, kann keine Versicherung zahlen. Zum anderen ist die Endlagerung und der Abbau der AKWs nicht in den Strompreis inbegriffen. Nun könnte man sagen "Sollen das die Strombetreiber doch bezahelen". Aber schauen wir uns die AKWs mal genauer an, sehen wir, dass jedes eine kleine GmbH ist. Wenn die Pleite geht nachdem das AKW geschlossen wird, was passiert dann wohl? Stehenlassen kann man das Ding nicht, also wird es auf Staatskosten abgebaut. Und die Endlagerung für die nächsten paar tausend Jährchen ist auch nicht billig. Die Erkundung der Asse hat wie viel gekostet? 2,3 Milliarden Euro?
Einzige kurzfristige Alternative ist Stromimport. Und das dürfte mit größter Wahrscheinlichkeit Atomstrom werden, z.B. aus Frankreich. Wie dust schon angedeutet hat: da stehen die Dinger im Osten, bei vorherrschendem Westwind.
Wir exportieren Strom, weil wir mehr erzeugen als verbrauchen.
Mittelfristig bleibt für die Grundlast wohl nur Kohle. <_<
Naja, definiere mittelfristig. Du hast Recht, dass die meisten Modelle für einen Umsteig auf regenerative Energien ein schnelles Verschwinden von AKWs und Braunkohle vorsehen und danach effiziente Steinkohle-Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung vorschlagen als Grundlast bis auch diese unnötig sind. Diese Modelle gehen sehen aber bis 2050 dann KEINE Kohle mehr vor. Und das ist alles sehr freundlich gerechnet. Wäre der Wille da, ginge auch locker 2040 und noch früher.
dust said:
Energiekonzerne lassen sich von ihren Kunden mit soviel Geld bezahlen, dass sogar noch Gewinn übrig bleibt. Du forderst damit eine drastische Strompreiserhöhung für die Endverbraucher, also Dich und mich.
Nein, wir fordern einen Verzicht auf Atomkraft. Die Konzerne sind an Gewinn interessiert. Wenn die Atomkraft auf einmal für sie so teuer wäre wie sie wirklich ist, würden sie automatisch Abstand nehmen, da Konzerne ohne Atomkraft auf einmal billiger Strom produzieren könnten. Angebot und Nachfrage. ;-)
Fusion_Power said:
Is aber wohl ein typisch deutsches Problem, wie erwähnt wurde bezieht z.B. Frankreich fast zu 80% seinen Strom aus Atomkraft und wisst ihr was? Das interessiert den Franzosen nicht die Bohne!
Im Ausland scheint man gelassener mit dem Thema umgehen zu können, selbst wenn da teils noch mehr Anlagen stehen als bei uns.
Abgesehen, dass ich dir bei dem Rest deines Beitrages weitesgehend zustimme: Ist es denn besser gelassener damit umzugehen und nichts aus der Katrastrophe in Japan zu lernen? Ich finde es auch nicht schön, dass es im Endeffekt auf dem Rücken von Menschen ausgetragen wird, die gerade ALLES verloren haben und nun auch noch um ihr Leben fürchten müssen (wenn sie das nicht schon an das Erdbeben oder im Wassser verloren haben), aber der Mensch ist nun mal vergesslich und wenn wir in 2 Monaten, wenn es da hoffentlich wieder behilfsmäßig läuft, auf das Thema ansprechen, haben alle die Bilder und die Gefühle schon wieder vergessen. :-\
WA1972 said:
Würden wir alle AKW`s hier jetzt abschalten, dann könnten wir unseren eigenen Strombedarf als Hochtechnologie-Land gar nicht mehr decken und müssten dann aus dem Ausland Strom beziehen, der höchstwahrscheinlich dann aber auch aus der Kernkraft kommt. Wo ist da also dann der Sinn? Desweiteren würden wir uns wirtschaftlich schwächen, während alle Länder um uns herum ihre, teilweise sogar noch viel älteren Atomkraftwerke (siehe Tschechien) einfach weiterlaufen lassen. Diese wirtschaftliche Schwächung würde dann wieder ganz andere Konsequenzen auf Deutschland haben und die Leute wären wieder unzufrieden. Ich wohne hier in der Nähe zur tschechischen Grenze und denke mir oft, wie hirnrissig es wäre, wenn wir modernere AKW`s abschalten, während hier nur 35 km hinter der Grenze auf tschechischer Seite ein 35 Jahre altes AKW weiterläuft. Deshalb sag ich Atom-Ausstieg KONTINENTAL oder am besten GLOBAL sinnvoll, ansonsten sinnlos.
Das ist, wie weiter oben schon erwähnt, Schwachsinn. Deutschland produziert mehr als genug Strom und wir können auch noch mehr produzieren, wenn wir wollen, das wird auch nicht mehr Kosten, es wird nur weniger Gewinn für die Strombetreiber abwerfen.
Ich wohne übrigens auch in der Nähe von Tschechien (knapp über 50 km). Niemand fordert, dass die AKWs gleichzeitig alle ausgehen. Aber du wirst nciht glauben wie viele Ersatzkraftwerke (als ECHTE Übergangslösung z.B. moderne Steinkohlekraftwerke) man in 2-3 Jahren bauen könnte.
TheEystar said:
AKWs sind am saubersten. Kohle -> Riesen Emmissionen -> Dann schreit jeder SCHÜTZT UNSER KLIMA ABER BAUT BLOSS KEINE AKWs.
Schwachsinn. Du wirst Braun- und Steinkohle in einen Topf. Ernsthafte Umweltschützer BEFÜRWORTEN Steinkohlekraftwerke als Übergangslösung.
WAS dann? Man braucht 200 Windräder für ein AKW. Man braucht 60 Geothrmie-kraftwerke für ein AKW. Bio-Energie aus Energiepflanzen und Öl? Schaut auf Kohle. Solarzellen sind aus Hochgiftigen Stoffen gebaut: Dann kommen unsere Grünen vom Bündnis 90 und die Ökospinner und brüllen SOLARZELLEN SIND ZU GIFTIG SCHAFFT SE AB!!!
Alles eine Frage der Relation und der bestmöglichen Lösung. Keine Energieerzeugung ist perfekt, deshalb sollten wir alle parallel zu besseren Quellen unseren Energiebedarf senken. Aber eine dreckige Solarzelle ist allemal besser als jahrtausendelang strahlender Giftmüll. Und denkst du ernsthaft, dass Beleidigungen deinen Standpunkt unterstreichen?
Was soll dann gemacht werden?
Fusion. Fusionsenergie.
Sauber. Ungefährlicher. Strahlt weniger. Und man könnte dahingehend sogar die Betonwürfel von AKWs benutzen, wenn wir die Reaktoren umbauen. Manmanmanmanmanmanmanman, das ist jetzt schon die 5te Stelle im Internet, an der ich das Argument nenne. Ich glaube ich lasses jetzt.
Anti-AKW-Fanatiker haben einen an der Waffel. Atomkraft sind die sauberste Energie. Aber das will man nicht wahrhaben. Schaut auf den Anfang des Threads. DA seht ihr, was Fakt ist.
Schau du auf die Mitte des Threads, da werden Dinge genannt, die existieren und nicht erst noch erprobt werden müssen. Für 16 Milliarden Euro.
??
TheEystar said:
Mein AnGABEN habe ich gegooglet. Bei Windkrafträdern bin ich mir nicht sicher okay, da hat mir schon heute jemand von 30 MW gesagt. (Ein AKW liefert so um die 1200 MW
)
Naja, ein AKW besteht auch aus mehreren Reaktoren, wieso vergleichen wir nicht Windfarmen und ein AKW? Ne, worauf ich hinauswill: Es ist doch scheiß egal, wie viel ein Element der Erzeugerkette produziert. Wichtig ist, wie die Summe am Ende aussieht.
Es dreht sich hier um keine Statistik, Tatsache ist, dass es bei Kernenergie keine Emmisionen gibt. Okay, die Sache mit dem Atommüll ist ein Thema für sich, das muss ich zugeben.
Gut und wo kommt das Uran her? Schon mal überlegt, dass Bergbau und Transport Emmissionen produzieren? Oder der Abtransport des Materials? Es stimmt, dass Kernenergie wenig CO2 Belastung erzeugt, aber von gar keiner zu reden, zeugt nicht von hoher Überzeugungskraft.
Aktuell wird in Frankreich der offiziell erste funktionierende Fusionsreaktor gebaut, ma schaun was daraus wird.
Das ist
a) Schweine teuer
b) erst 2018 in Betrieb
c) ungewiss wie viel rauskommt, da es noch nie für positive Energiegewinnung (mehr raus als rein) im kommerziellem Maße verwendet wurde.
Und noch ein eigener Gedanke:
Was wir brauchen sind Speichermöglichkeiten. Die Stromerzeugung läuft schon ganz gut. Wir müssen Speichertechnologien erforschen und fördern. Und da gibt es massig, seien es Schwungräder mit extrem weniger Reibungswiderstand oder riesige und/oder viele Pumpspeicherwerke.
LG Ziz
