A13-OLinuXino SBC

[wejp]

Ich habe mal wieder ein Stück Hardware entdeckt, das für den ein oder anderen hier evtl. von Interesse sein könnte, und zwar der A13-OLinuXino Single Board Computer.

Das Board hat gewisse Ähnlichkeit mit Beagleboard & Co, ist aber deutlich günstiger (55 €) zu haben. Es ist echte Opensource-Hardware und verwendet den Allwinner A13 (Cortex-A8 1 GHz / Mali 400) als SoC.
Der verwendete SoC ist auch insofern spannend, als dass er als LQFP-Gehäuse vorliegt und nicht als BGA, wie die meisten anderen. Es wird entsprechen auch kein PoP-Speicher verwendet.
Mit Blick auf die Pandora finde ich den Hinweis auf der Webseite interessant, dass man offenbar über Olimex diesen SoC auch einzeln und in kleineren und größeren Mengen beziehen kann. Es hieß ja immer, dass die Wahl des Pandora-SoC auf TI fiel, weil SoCs der anderen Hersteller nicht in kleinen Mengen erhältlich wären. Dass ein Umdesignen der Pandora 1 auf einen Allwinner-Chip nicht sinnvoll ist, ist mir natürlich klar, aber für zukünftige Pandoras wäre das vielleicht nicht uninteressant. Vor allem könnte man so von dieser unsäglichen PowerVR-Grafik wegkommen.

 

[Fennias Maxim]

Leider nur High-Color, also für Filme und Fotos er weniger geeignet. Dafür aber schon für ein resistives Touchpad vorbereitet.

 

[wejp]

Leider nur High-Color, also für Filme und Fotos er weniger geeignet. Dafür aber schon für ein resistives Touchpad vorbereitet.

Wo liest Du heraus, dass nur High-Color unterstützt sein soll?

 

[stoni]

die Frage habe ich auch

 

[xyta]

Wobei man bzgl. des SoC natürlich nicht nur nach den Hardwarespecs und Lieferbarkeit gehen sollte.

Bei TI gibt es sicher eine größere Nutzerbasis, d.h. z.B. Notaz muss nicht alles von vorn programmieren, sondern kann auf den Ergebnissen einer großen Community aufbauen. Die Frage des Supports an sich ist auch interessant. Wie gut hilft einem der Hersteller, wie zuverlässig liefert er, unterstützt er einem in der Massenproduktion z.B. mit Tips zum Bestückungsprozess?

TIs OMAP hat bestimmt seine Schwächen, aber der Vorteil ist eben, dass es sich um Massenware handelt.

EDIT: Ausserdem scheint der hersteller ein Chinese zu sein.

http://www.allwinnertech.com/

Ist zwar an sich nichts schlimmes aber es gibt eben doch größere sprachliche und kulturelle Differenzen als zu Texanern, dann wird wieder im Januar CNY gefeiert wo wahrscheinlich nichts geliefert wird. ??
Bei Chinesen schwingt auch immer der Verdacht mit, dass mit Patenten nicht alles abgeklärt ist.

Ich sehe diesen SoC als geeignet für solche Kleinserien-Entwicklerboards, oder eben für Vollprofis, die die angesprochenen Punkte überblicken, mit China zusammenarbeiten können und wissen was sie tun.

Ansonsten würde ich mich höchstens bei europäischen oder US-Firmen umgucken...

EDIT: Mal sehen was sich so finden lässt...

1) Der STEricsson Nova 9500, Entwicklerplattform Igloo-Board (etwas teuer, hat dafür aber auch GPS)
http://www.igloocommunity.org/
ARM-Mali 400 und europäisch!

2) Der Freescale i.MX 6 Mediaprozessor
http://www.freescale.com/webapp/sps/site/taxonomy.jsp?code=IMX6X_SERIES
Scheint Pin-Kompatible Varianten zu haben, Grafik: Vivante Cooperation

3) Ziilabs ZMS 40
http://www.ziilabs.com/products/processors/zms40.php
Ehemals 3DLabs
Gehört inzwischen zu Creative Labs und ist strenggenommen aus Singapur, aber stammt ursprünglich aus den USA.
Grafik: Eigenentwicklung


Also bevor ich irgendwas irgendwo aus China kaufe, würde ich mir erstmal die drei ansehen...

 

[wejp]

Bei TI gibt es sicher eine größere Nutzerbasis, d.h. z.B. Notaz muss nicht alles von vorn programmieren

Du kannst notaz ja mal fragen, wie begeistert er von dem OMAP ist.

, sondern kann auf den Ergebnissen einer großen Community aufbauen. Die Frage des Supports an sich ist auch interessant. Wie gut hilft einem der Hersteller, wie zuverlässig liefert er, unterstützt er einem in der Massenproduktion z.B. mit Tips zum Bestückungsprozess?

TIs OMAP hat bestimmt seine Schwächen, aber der Vorteil ist eben, dass es sich um Massenware handelt.

Ich würde ja mal vermuten, dass die Allwinner-Chips in mindestens den gleichen Stückzahlen hergestellt werden, wie die OMAPs, wenn nicht sogar noch mehr. Die stecken ja in jedem zweiten China-Tablet.

EDIT: Ausserdem scheint der hersteller ein Chinese zu sein.

http://www.allwinnertech.com/

Ist zwar an sich nichts schlimmes aber es gibt eben doch größere sprachliche und kulturelle Differenzen als zu Texanern, dann wird wieder im Januar CNY gefeiert wo wahrscheinlich nichts geliefert wird. ??

Der Hersteller des SoC ist aus China, das ist schon richtig. Der Hersteller des A13-OLinuXino-Boards aber nicht.
Die Lieferzeiten würde man ja überhaupt nicht mit dem Hersteller der Chips, sondern mit dem Distributor vereinbaren und der ist ja europäisch.

Bei Chinesen schwingt auch immer der Verdacht mit, dass mit Patenten nicht alles abgeklärt ist.

Ich sehe diesen SoC als geeignet für solche Kleinserien-Entwicklerboards, oder eben für Vollprofis, die die angesprochenen Punkte überblicken, mit China zusammenarbeiten können und wissen was sie tun.

Ansonsten würde ich mich höchstens bei europäischen Firmen umgucken...

Mir sind keine europäischen Firmen bekannt, die derartige SoC herstellen. Die einzigen europäischen Halbleiterhersteller, die auch nur entfernt etwas in der Richtung im Angebot haben, dürften wohl ST und NXP sein. Die SoC von denen sind aber auch eher nicht für Smartphones/Tablets/Handhelds gedacht, sondern eher für kleinere eingebettete Systeme.
Darum ging es mir aber auch weniger. Ich fand einfach die Information, dass ein europäisches Unternehmen die Allwinner-SoC in kleinen Mengen und zu durchaus angemessenen Preisen anbietet, interessant, weil es grade in der Vergangenheit ja offenbar problematisch war, von anderen Herstellern als TI solch kleine Mengen von derartigen SoC kaufen zu können.

Da aber für die nächste Pandora die Wahl offenbar schon auf den OMAP5 gefallen ist, erübrigt sich die Diskussion dazu ohnehin. Das Board finde ich dennoch interessant.

EDIT: Zu deinem Edit: Das Iglooboard hatte ich tatsächlich vergessen. Der Chip ist gar nicht uninteressant. Da es so ein Dev-Board dazu gibt, besteht zumindest die Möglichkeit, dass die auch die Chips in kleineren Mengen verkaufen.
Die anderen beiden Hersteller sind aber beide nicht europäisch.

 

[xyta]

USA, oder meinentwegen Südamerika und Austrailen geht ja auch, ich hab da ja immer die interkulturelle Zusammenarbeit im Kopf Nicht dass man sich da wieder unnötig Probleme schafft.

Das STE-Board scheint aber noch ganz neu zu sein. Das Entwicklerforum ist relativ überschaubar.

Ja, der OMAP hat sicher seine Probleme, aber ich denke, die gibt es sicher auf allen SoCs irgendwie. Und beim OMAP bekommt man sie bestimmt noch am besten gelöst, dank z.B. der großen Beagleboard-Community.

Beim Nova oder ZMS 40 ist man vor allem als Kleinserienproduzent wahrscheinlich ziemlich auf sich allein gestellt, würde ich mal vermuten. :

EDIT: wobei Nova und i.MX 6 wahrscheinlich geschickter wären, weil Ziilabs ja zu Creative Labs gehört. Nicht dass man sich da in die Quere kommt...

 

[Fennias Maxim]

Leider nur High-Color, also für Filme und Fotos er weniger geeignet. Dafür aber schon für ein resistives Touchpad vorbereitet.

Wo liest Du heraus, dass nur High-Color unterstützt sein soll?

Aus dem Schaltplan. Auf die Extension-Headers und auf den RGB-DAC gehen leider nur 18 Signalleitungen.

EDIT: Ausserdem scheint der hersteller ein Chinese zu sein.

http://www.allwinnertech.com/

Ist zwar an sich nichts schlimmes aber es gibt eben doch größere sprachliche und kulturelle Differenzen als zu Texanern, dann wird wieder im Januar CNY gefeiert wo wahrscheinlich nichts geliefert wird. ??
Bei Chinesen schwingt auch immer der Verdacht mit, dass mit Patenten nicht alles abgeklärt ist.

Ich sehe diesen SoC als geeignet für solche Kleinserien-Entwicklerboards, oder eben für Vollprofis, die die angesprochenen Punkte überblicken, mit China zusammenarbeiten können und wissen was sie tun.

Ansonsten würde ich mich höchstens bei europäischen oder US-Firmen umgucken...

Der OMAP der Pandora, der OMAP5 und auch der Chip von Allwinner haben einen Kern von der Firma ARM drinne. Der wird von ARM entwickelt und je nach gekaufter Lizenz können einzelnen Kunden dann Funktionen freischalten. Das hat also mit China und Texas nichts zu tun, denn hergestellt werden die Chips sicher wieder bei irgend einer anderen Firma und die dürfte wohl bei Allwinner UND bei TI in China fertigen.

 

[wejp]

Aus dem Schaltplan. Auf die Extension-Headers und auf den RGB-DAC gehen leider nur 18 Signalleitungen.

Tatsächlich. Den Schaltplan hatte ich mir noch gar nicht im Detail angesehen. Cooler passiver DAC mit Widerständen. So einen DAC hatte ich zum Generieren eines VGA-Signals letztens erst zusammengebastelt. ^_^

Bei 18 Bits sind das aber immerhin noch über 250000 verschiedene Farben. Wenn einem die Farbtiefe nicht ausreicht, könnte man noch auf ein Board mit dem großen Bruder des A13, dem A10 ausweichen, der direkt HDMI unterstützt (und auch noch SATA bietet). Da gibt es z.B. das dubiose Cubieboard. Im Gegensatz zu dem Olimex-Board ist das allerdings noch nicht lieferbar.

Wie groß ist bei der Pandora eigentlich die Farbtiefe der Hardware?

 

[Fennias Maxim]

Wie groß ist bei der Pandora eigentlich die Farbtiefe der Hardware?

Wenn man jetzt die Schaltpläne der OpenPandora wirklich offen wären könnte man das beantworten. Damit wäre auch Hardware-Entwicklern ein großer gefallen getan.

 

[taake]

Zum Cubieboard

Gibts auch noch den Artikel hier, der ein paar Infos ganz gut zusammenfasst:

http://www.pro-linux.de/news/1/18838/open-source-hardware-cubieboard-mit-1ghz.html


Ich werde zumindest noch etwas warten und würde mir eher den holen als ein Raspberry PI

 

[andymanone]

Wie groß ist bei der Pandora eigentlich die Farbtiefe der Hardware?

Wenn man jetzt die Schaltpläne der OpenPandora wirklich offen wären könnte man das beantworten. Damit wäre auch Hardware-Entwicklern ein großer gefallen getan.

Na ganz so ClosedPandora ist sie ja nun auch wieder nicht

Siehe: ->> PANDORA Hackers Manual

Ohne die Infos hätte ich damals auch nicht so einfach meine erste TV-Out Lösung bauen können (zu Zeiten, wo die Stecker noch laaaaaange nicht in Sicht waren <_< )

Gtx.,
andY

 

[taake]

Wobei der Name OpenPandora, schon was anderes suggeriert.

 

[johnson r.]

Es spricht ja eigentlich nicht viel gegen ein offenlegen der Pläne, die wurden ja nur closed gemacht da man kopien befürchtet hat

 

[wejp]

Wobei der Name OpenPandora, schon was anderes suggeriert.

Das stimmt. In dem Sinne, wie die Pandora "Open" ist, sind es ja selbst viele Mobiltelefone (im Grunde alle, bei denen es offiziell einen offenen Bootloader gibt).

Es spricht ja eigentlich nicht viel gegen ein offenlegen der Pläne, die wurden ja nur closed gemacht da man kopien befürchtet hat

Wieso der Schaltplan nie veröffentlicht wurde, war mir immer ein Rätsel. Grade dabei muss man ja sagen, dass da kaum Geheimnisse drinstecken dürften. Die Schaltung ist ja größtenteils am TI-Referenzdesign orientiert. Dass die CAD-Daten für Gehäuse (ob jemand Interesse an einem Nachbau davon hat, sei mal dahingestellt) und vielleicht das Layout der Platine zunächst zurückgehalten werden, kann ich da schon eher nachvollziehen.