JohnDavidson said:
Dann freue dich schon mal auf IPv6. Dann musst du wohl oder übel monatlich für einen sicheren Proxy Server zahlen damit du abends ruhig einschlafen kannst
Wieso genau?
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JohnDavidson said:
Und wenn es mal so weit ist, dass mich wer ausspioniert dann ist dem halt so. Was sollte mir denn genau in solch einer Situation passieren? *Ernst gemeinte Frage*
Ernst gemeinte Antwort:
Das Problem liegt weniger in der unmittelbaren Situation als viel mehr in den längerfristigen Komplikationen begründet, welche aus einer Veränderung der allgemeinen Auffassung von Privatsphäre resultieren können (und wahrscheinlich auch werden). Manche Personen reagieren auf solcherlei Veränderungen intuitiv allergisch (also womöglich auch ohne sich unmittelbar selbst bewusst zu sein, warum genau dem so ist), was ein mehr oder weniger abweisendes Verhalten zur Folge hat.
Je mehr Informationen eine Person und/oder Institution über dich besitzt, desto präziser lässt sich dein Verhalten vorhersagen sowie, was deutlich gravierendere Auswirkungen mit sich bringt, durch Beobachtung von Kausalzusammenhängen auch steuern. Obschon dies wie paranoide Panikmache klingen mag, so ist es in schwacher Form doch allerorten bereits Realität. Für ein besonders deutliches Beispiel siehe Neuromarketing:
Das Ziel des Neuromarketings ist es, bislang unsichtbare und nicht nachvollziehbare Zustände und Prozesse, welche die Entscheidung eines potenziellen Konsumenten (Käufers) für oder gegen ein Produkt steuern, zu erforschen und sie in Beziehung zu sichtbarem Handeln, zum Einkaufsverhalten, zu setzen.
(...)
Ethische Aspekte müssen dabei berücksichtigt werden.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Neuromarketing
Je mehr die Menschheit sich selbst versteht, desto wichtiger ist es, zu verstehen wie mit diesem Wissen umgegangen werden darf. Jemand, der heute 100%iges Wissen über die "Maschine Mensch" als (wie heute angenommen) synergetische Einheit von Geist und Körper besäße wäre vermutlich in der Lage, jede beliebige Person zu jeder beliebigen Auffassung kommen und jede beliebige Handlung durchführen zu lassen. Wenn dann mehrere solcher Personen in einer freien Marktwirtschaft um die Ressourcen von Individuen (= Geld = Zeit = Leben) buhlen, so dürften auch unlautere und unethische Anwendung des 100%igen Wissens nicht ausbleiben.
Daher wäre es in dieser hypothetischen Situation von hoher Wichtigkeit, dass auch jedes einzelne Individuum Wissen über das 100%ige Wissen besitzt. Weiterhin wäre es aufgrund der oben genannten Veränderung der allgemeinen Auffassung von "Privatsphäre" auch nicht hilfreich, allein z.B. auf gesetzliche Regelungen (oder allgemeiner: Moral) zu vertrauen damit heute noch als "undenkbar" angesehene Szenarien nicht eintreten werden. Schließlich ist moralisches Handeln letztlich eine emergente Eigenschaft aller menschlichen Individuen, d.h. dass sofern zu wenige Individuen der Entwicklung etwas entgegensetzen sich diese in eine Richtung bewegen wird, nach der heute noch als "Horrorszenarien" angesehene Umstände Realität werden können. Vor 50 Jahren wäre der Gedanke, dass regelmäßig Standortdaten vieler Personen gespeichert und ausgewertet werden, vermutlich ein solches "Horrorszenario" gewesen. Da fragt man sich doch, was die Zukunft bringt.
Und manche Personen sind sich der dieser Frage zu Grunde liegenden Umstände bewusster als andere. Die Gefahr für jeden einzelnen liegt derzeit also darin, dass man genau das einfach hinnimmt.
Du hast gefragt.
