1. Advent

[carli]

Atheismus ist kein für mich Glaube, sondern das WISSEN, dass Gott nicht existiert.

Glaube so stark, dass er Wissen gleichkommt.

 

[Klumpen]

Was habt ihr gegen Panentheismus oder Pantheismus?
Die erschienen mir intuitiv schon immer wesentlich sinnvoller und auch logischer.

Ich glaube an Ursache und Wirkung und bin dadurch nicht weniger gläubig als irgendein Götzendiener.
Die Naturgesetze sind für mich auch echte Wunder.
Warum erkennt kaum einer die Wunder um einen herum, die tatsächlich nachweisbar sind?
Ich beziehe mich da nichtmal auf so abgefahrenes Zeug wie Dark Matter, sondern auf Alles im Zusammenspiel.

 

[jhw]

Atheismus bezeichnet die Überzeugung, dass es keinen Gott gibt (Satanismus oder Buddhismus sind z. B. Formen des Atheismus).
Agnostizismus geht davon aus, dass die Frage, ob ein Gott oder dergleichen existiert, ungeklärt ist oder nicht zu klären ist.

 

[Granitehead]

Atheismus ist kein für mich Glaube, sondern das WISSEN, dass Gott nicht existiert.

Glaube so stark, dass er Wissen gleichkommt.

Das selbe gilt für alles, was man angeblich weiss, dass der Himmel blau ist, dass man, wenn man hochspringt, wieder auf die Erde fällt, dass Energie erhalten bleibt, etc und eben, dass es kein Gott gibt - es deutet eben alles darauf hin, aber sicher wissen kann man's nicht, es könnte alles eine Illusion sein, wir könnten bei allem von einem göttlichen Wesen zum Narren gehalten werden. Wahrscheinlich? Na ja...

@Klumpen: Ich hab nichts gegen den. Er erscheint mir auch nicht sonderlich sinnvoll, denn wenn Gott "Gott eins mit dem Kosmos und der Natur [ist]", was ist dann der Unterschied zu gar keinem Gott?
Aber man kann so zumindest kaum Vorurteile/Kriege begründen, von dem her ist mir das bedeutend lieber als gewisse andere Glauben.

 

[Klumpen]

Satanismus oder Buddhismus sind z. B. Formen des Atheismus

Satanismus ist als Antireligion vom Christentum abhängig und somit schon wiederum eher christlich/monotheistisch als atheistisch.
Im Buddhismus gibt es Götter, sogar Siddharta selbst erwähnte mindestens einen. Die sind nur nicht sonderlich wichtig.
Pantheismus und Panentheismus könnte man da schon eher als atheistisch bezeichnen.

@Klumpen: Ich hab nichts gegen den. Er erscheint mir auch nicht sonderlich sinnvoll, denn wenn Gott "Gott eins mit dem Kosmos und der Natur [ist]", was ist dann der Unterschied zu gar keinem Gott?

Da gibt es im Prinzip keinen Gott. Götter sind personifizierte Naturphänomene und der heutige Gott der Christen ist auch nichts weiter
als der ehemalige Gott der Vulkane im ehemals polytheistischen Judentum, welcher allerdings im Zuge der Vereinheitlichungen aufgestiegen ist.

 

[matzesu]

Ich hab eigendlich geschrieben, das wer daran glaubt, das es keinen Gott gibt, trotzdem an etwas glaubt, nämlich daran das es keinen Gott gibt...

Und wissen ob es einen Gott gibt kann man nie,

Wenn ich Gott wäre, dann würde ich es genauso machen: ich würde die Naturgesetze so schreiben, das alles so aussieht als gäbe es keinen Gott, dadurch werden die Gläubigen in eine Stresssituation geleitet in denen sie noch stärker an mich glauben

Ich hab es eigendlich immer so gehalten, das ich an Gott glaube, aber sein Bodenpersonal gekonnt ignoriere, mich wundert sowieso das Jahwe/Jehowa da noch nicht eingegriffen hat bei den ganzen Kreuzzügen, Hexenverbrennungen etc, denn der Blödsinn den seine Kirche in den letzten 2000 Jahren verzapft hat ist extrem schlechte PR und geht noch nicht mal auf die Haut einer wirklich heiligen Kuh...

Ich bin Christ, und gebe das ehrlich zu, ich bin auch in einem Christlichen Pfadfinderstamm Gruppenleiter

Wir feiern hier den Geburtstag von jemandem, von dem gesagt wird er hätte Wunder vollbracht und wäre der Sohn Gottes,

Um mal das Dilema hinter der ganzen Sache zu zeigen: Wenn man von ein paar Wundern absieht, hat sich Gott, seit die Bibel draußen ist nicht mehr gemeldet, seit 2000 Jahren nicht mehr, und davor warscheinlich auch nicht,
der Urknall und die Evolution machen eine Bibliche Schöpfungstheorie zunichte, so das das Fundament der großen Abrahamischen Religionen (Juden, Christentum, Moslems) auf einem Märchen beruht, und auch Jesus vom Gottessohn zu einem einfachen Wanderprediger mit starkem Charisma und überragenden Medizinkenntnissen degradiert wird..

Das sind meine Gedanken zu dem Thema, ich finde die Vorstellung das es einen Gott gibt sehr interressant, und glaube sogar an ihn, aber die Bibel ist und bleibt eine Sammlung von Geschichten..

Ich finde das Arche internetz Forum auch unterhaltsam, da ich nicht glauben kann das die dort echt sind..

 

[jhw]

Satanismus ist in keinster Weise vom Christentum abhängig. Es ist auch keine Antireligion zu diesem. Die Figur des Satans wird lediglich dazu verwendet, sich als Gegensatz zu göttlichen Religionen im Allgemeinen zu sehen. Satan ist der Gegensatz zu Gott.

Die "Götter" im Buddhismus sind keine Götter. Es sind Wesen, welche sich in anderen Sphären befinden, welche in buddhistischer Ansicht nach jedoch mit unserer Welt verbunden sind. Jedes Wesen, auch der Mensch, kann jede dieser Sphären erreichen. In göttlichen Religionen kann ein Mensch nicht mit einem Gott gleichgestellt werden.

 

[Klumpen]

Die Figur des Satans wird lediglich dazu verwendet, sich als Gegensatz zu göttlichen Religionen im Allgemeinen zu sehen. Satan ist der Gegensatz zu Gott.

Allein mit dem Bezug zu Satan sowie ihrem Einsatz von Worten wie "Kirche" etc... sind sie für mich christlich und ja ich kenne die CoS und Co.

Die "Götter" im Buddhismus sind keine Götter. Es sind Wesen, welche sich in anderen Sphären befinden, welche in buddhistischer Ansicht nach jedoch mit unserer Welt verbunden sind. Jedes Wesen, auch der Mensch, kann jede dieser Sphären erreichen. In göttlichen Religionen kann ein Mensch nicht mit einem Gott gleichgestellt werden.

1. Hängt das sehr von der buddhistischen Strömung ab. Siddharta äußerte sich dazu kaum.
Ihm ging es eigentlich nur darum den Kreislauf der Wiedergeburt und des Leides zu durchbrechen. Der Rest stammt von Anderen.
2. Kommt da wieder die Definition von "Gott" ins Spiel.
Dieses Wort wird ohnehin unverhältnismäßig viel eingesetzt.

 

[matzesu]

Satanismus hat wirklich nichts mit den Christen zu tun, sondern existierte ja schon als die Juden sich gedanken über die Schöpfung gemacht haben:

Unser Teufel heißt eigendlich Luzifer, und war am Anfang ein ziemlich hohes Tier in Gottes Führungsebene, damals hieß er noch Luzifel und war einer der Engel..

Aber er wollte Gott nacheifern und sich auf die Gleiche stufe stellen wie sein Chef und wurde gefeuert , seitdem ist er in der Konkurenzfirma Geschäftsführer..

 

[jhw]

Allein mit dem Bezug zu Satan sind sie für mich christlich und ja ich kenne die CoS und Co.

Ich auch. Die 'Church of Satan' ist für mich auch die Definition des Satanismus. Ich habe die Satanische Bibel (im Original, keine schlechte Übersetzung) und auch diverse andere Bücher darüber gelesen. Und deshalb ist es auch völlig OK, dass du glaubst, dass Satanisten christlich sind

Was die definition des Wortes "Gott" angeht, ist die christliche (theistische) Definition eine andere als die Buddhistische. Was jeder selbst unter Gott versteht, ist einem selbst überlassen.

 

[matzesu]

Auweia, mit dem gesammelten Thesen aus diesem Faden, könnten wir ja das Archeinternetzforum überennen, die würden sich alle in Weihwasser ersäufen vor Grauen

 

[Klumpen]

@matzesu: Ich habe noch nie von einerm vorchristlichen Satanismus gehört.
Vielleicht gab es auch mal einen größeren Kult im Luzifer, aber der dürfte mit dem Satanismus nicht viel zu tun haben.
Die meisten beziehen sich doch auf LaVey.

 

[matzesu]

Jetzt mal angenommen, der Himmel wäre echt, und es gäbe Gott wirklich mit dem ganzen Brimborium und er hätte die Welt erschaffen, dann hätte es den Teufel schon zu zeiten Adams und Evas gegeben..

 

[Klumpen]

Mythen und Legenden verändern sich eben in den Kulturen.
Abraxas/Abrasax kennt ja heute auch keiner mehr.

Den ägyptischen Verwaltungskalender auf 365-Tagesbasis gab es bereits 3000 Jahre vor Christus, wie generell das Christentum nur ein späterer Entwicklungsschritt extrem alter Traditionen und Religionen war, die sich ursprünglich größtenteils auf die Anbetung von Sonne und/oder Mond bezogen.

Die alten Ägypter haben sich vor 4.500 Jahren die Heilige Familie (Isis, Osiris und Horus) von der späteren christlichen Dreifaltigkeit abgeschaut.
Vor 4.000 Jahren hat sich der Verfasser des Gilgameschepos die Geschichte der Sintflut aus der später entstandenen Bibel abgeschrieben
und die Tatsache, dass die alten Israeliten ihren König als Sohn Gottes zelebriert haben, ist auf die später entstandene christliche Tradition zurückzuführen.
Mir ist gerade entfallen, woher die Geschichte mit dem Paradies und der Frucht der Erkenntnis kam, die wurde aber nicht besonders verändert.

Wieder zum Thema:
Das Weihnachtsfest wurde mit der Wintersonnenwende, bzw. dem Julfest der alten Germanen zusammengelegt, wie sich generell zu jedem christlichen Feiertag Ursprünge in älteren Religionen finden, die später vom Christentum absorbiert, bzw. umgewandelt wurden.

Schaut mal nach dem Ursprung des Wortes "Julklapp" oder der Symbolik des Maibaums.

 

[johnson r.]

Unabhängig davon ob der Satanismus eine Götterreligion ist oder nicht, ich finde die Gebote der Satanischen Bibel und der CoS recht interessant und zudem sind einzelne den Gedanken wert eingehalten zu werden:
(aus einer (schlechten) Übersetzung)

Die neun satanischen Grundsätze

Spoiler

Satan bedeutet Sinnesfreude anstatt Abstinenz
Satan bedeutet Lebenskraft anstatt Hirngespinste
Satan bedeutet unverfälschte Weisheit anstatt heuchlerischem Selbstbetrug
Satan bedeutet Güte gegenüber denjenigen, die sie verdienen, anstatt Verschwendung von Liebe an Undankbare
Satan bedeutet Rache anstatt Hinhalten der anderen Wange
Satan bedeutet Verantwortung für die Verantwortungsvollen anstatt Fürsorge für psychische Vampire
Satan bedeutet, dass der Mensch lediglich ein Tier unter anderen Tieren ist, manchmal besser, häufig jedoch schlechter als die Vierbeiner, da er aufgrund seiner „göttlichen, geistigen und intellektuellen Entwicklung“ zum Bösartigsten aller Tiere geworden ist
Satan bedeutet alle sogenannten Sünden, denn sie alle führen zu physischer, geistiger oder emotionaler Erfüllung
Satan ist der beste Freund, den die Kirche jemals gehabt hat, denn er hat sie all die ganzen Jahre über am Leben erhalten

Die neun satanischen Sünden

Spoiler

Dummheit
Anmaßung
Solipsismus
Selbsttäuschung
Zugehörigkeit zur Herde
Mangel an Perspektiven
Vergesslichkeit gegenüber früheren Grundsätzen
Kontraproduktiver Stolz
Mangel an Ästhetik

Die elf satanischen Regeln der Erde

Spoiler

Gib deine Meinung oder Ratschläge nicht preis, außer du wurdest gefragt.
Berichte anderen nicht von deinen Sorgen, es sei denn, du bist dir sicher, dass sie sie hören wollen.
Wenn du dich in den Räumlichkeiten eines anderen aufhältst, erweise ihm Respekt oder geh nicht dort hin.
Wenn dich ein Gast in deinen Räumlichkeiten belästigt, behandle ihn grausam und ohne Gnade.
Starte keine sexuellen Annäherungsversuche, außer du bekommst ein Signal dazu.
Nimm nichts an dich, was dir nicht gehört, es sei denn, es ist eine Bürde für die andere Person und sie schreit danach, davon erlöst zu werden.
Respektiere die Kraft der Magie, wenn du sie erfolgreich eingesetzt hast, um deine Wünsche zu erfüllen. Wenn du die Kraft der Magie abstreitest, nachdem du sie erfolgreich angerufen hast, wirst du alles verlieren, was du hast.
Beschwere dich über nichts, dem du dich nicht aussetzen musst.
Verletze keine kleinen Kinder.
Töte keine nicht-menschlichen Tiere, solange du nicht angegriffen wirst oder Essen brauchst.
Wenn du in offenem Gelände unterwegs bist, belästige niemanden. Wenn dich jemand belästigt, fordere ihn dazu auf, dies zu unterlassen. Wenn er nicht damit aufhört, vernichte ihn.

Quelle: Wie immer Wikipedia.org

-- Mo Dez 03, 2012 22:06 --

Wofür Jul steht ode Julefesten ist hier oben im Grenzgebiet zu Dänemark den meisten bekannt, was manchmal ganz witzig ist

 

[jhw]

Ja, das ist eine besonders schlechte Übersetzung

Gerade der Punkt 'Verantwortung den Verantworungsvollen' ... das sollte eher 'Verantwortung den Verantwortlichen' heißen.

 

[Akabei]

Der Urknall führt eine Schöpfungsgeschichte übrigens keineswegs ad absurdum. Nicht umsonst ist die Idee des Urknalls einem belgischer Priester zuzuschreiben. Das ist praktisch die ultimative, und noch besser, unwiderlegbare Schöpfungsgeschichte. Schließlich begann erst mit dem Urknall die Zeit und niemand kann jemals widerlegen, dass ein Gott seine Hände mit im Spiel gehabt hat. Das hat die Kirche ja mal wieder ganz gefickt eingeschädelt.

 

[taake]

Also ich zweifel auch den Urknall an, einfach weil ich ihn mit meinen Gedanken nicht erfassen kann und es keinen Beleg für dieses Ereigniss gibt, lediglich Thesen auf den unser Verständnis von Raum und Zeit aufbaut. Zwar habe ich keine andere Erklärung als den Urknall was ich aber gar nicht wirklich muss um dieses Ereigniss anzuzweifeln. Daher empfinde ich die Theorie des Urknalls als zutiefst unbefriedigend.

Zum Satanismus kann ich nur sagen das ich seine ethischen Werte durchaus sehr gut finde...

Schon ziemlich lustig wie man von Weihnachten auf den Satanismus kommt...

 

[jhw]

Bisschen OT, passt aber gut zum Thema Urknall:

http://www.youtube.com/watch?v=JkxieS-6WuA

Dieses Video+2. Teil erklärt sehr gut, wie man sich die einzelnen Dimensionen (inkl. 4., 5. ...) vorstellen kann.

 

[Ziz]

@matzesu: Ich habe noch nie von einerm vorchristlichen Satanismus gehört.

Könnten wir alle zu Themen, die wir hier diskutieren wenigstens mal die Wikipediaartikel lesen?
Aus dem Vorwort:

Satanismus ist eine Bewegung, deren Existenz als literarische Strömung seit dem 17. und als religiöse Bewegung seit dem frühen 18. Jahrhundert belegt ist; unter dem Begriff werden geistige Strömungen zusammengefasst, die nicht unbedingt miteinander in Verbindung stehen. Man unterscheidet in der Regel zwei Richtungen des Satanismus. Der „traditionelle“ (theistische) Satanismus beinhaltet das Verehren von Gottheiten. Darin gilt das Kriterium, dass die Figur Satans mehr oder weniger im Mittelpunkt steht. Beim „modernen“ Satanismus hingegen wird ein atheistischer und rationalistischer Standpunkt vertreten. Kleinster gemeinsamer Nenner zahlreicher Richtungen des modernen Satanismus ist hierbei der Anthropozentrismus, im Besonderen die Betonung der Freiheit des Menschen. Damit steht der Satanismus vor allem im Gegensatz zu religiösen Strömungen, die die Vorherbestimmung und Unvollkommenheit des Menschen betonen. Eine Vermischung des traditionellen Satanismus und modernen Satanismus ist trotz alldem möglich.

Da kommt Christentum nicht vor. Dafür das 17. Jahrhundert. Vielleicht einfach die Zeit, wo die Menschen bei uns im Westen im ersten großen Stil vom Aberglauben wegkamen?
Außerdem steht dort, dass es zwei Arten des Satanismus gibt. Bei der einen steht Satan im Mittelpunkt. Dieser Satan muss aber mitnichten auf Jehova bezogen sein, es kann auch der Dreifaltige oder Alah sein.
Die andere Art des Satanismus sieht gar keinen Gott vor und ist atheistisch geprägt.

Wenn viele hier von der CoS sprechen, ist das EINE Richtung, die durch ihre Bibel sogar zitierbar ist, aber nicht die ganze Strömung widerspiegelt.

Immerhin: Niemand kam hier mit dem Argument der Opferung von Tieren oder Jungfrauen.