WA1972 said:
Natürlich war auch die Konkurrenz mit daran beteiligt, wie NINTENDO oder bei den Rechnern COMMODORE, die mit geschickter Werbung, irgendwie oftmals besser ankamen bei den Kunden.
Bei Atari vs. Commodore fällt mir noch ein, dass der Amiga in der ersten Version keine richtigen High-Res-Grafikmodi hatte, der ST hingegen schon. Das war unbedingte Voraussetzung, um sinnvoll eine WYSIWYG-Textverarbeitung betreiben zu können. Da der Atari auch bunte Grafikmodi hatte, war er seinerzeit objektiv eigentlich das "rundere Paket". Dazu kam z.B. noch eine integrierte MIDI-Schnittstelle...
Commodore hingegen hatten wie gesagt nur bedingt hochauflösende Grafik, kam aber mir vor allem bunter Grafik und Sound, welche durch die berühmten, vergleichsweise gut zu programmierenden Beschleunigerchips neue Möglichkeiten boten. Die Commodore-Rechner in ihren Urversionen zielten letrztlich viel stärker auf den Heim-User ab.
Diese wollten letztenendes doch tolle Spiele mit fantastischer Grafik sehen als eine gute Textverarbeitung nutzen.
Das erinnert mich auch an einen Vortrag von einem Typen aus der Spieleindustrie damals an der Uni.
In Deutschland haben es einerseits Spielkonsolen traditionell eher schwer, weil sie halt als Spielzeug gelten und die Kids doof machen. :-D Verantwortungsvolle deutsche Eltern kaufen ihrem Kind einen richtigen PC, das ist ja gut für Schule und für die Zukunft des Kindes! :yes:
Lustig ist, dass dieser PC dann aber regelmäßig mit einer dicken Grafikkarte daherkommt, welche natürlich nicht für 3DMax oder Blender verwendet wird... :rotfl: Im Verhältnis ist Deutschland einer der größten, wenn nicht der größte Markt für Vollpreis-Retail-Box-PC-Spiele, z.B. im Mediamarkt.
In Asien sind im Wohnzimmer eh Konsolen viel präsenter, und es gibt dort auch keine Eiche-Massiv-Schrankwände mit Brockhaus und Goethe-Gesamtausgabe, in deren Schubladen sie bei Nichtbenutzung verschämt verschwindet, sie bleibt am TV installiert. Der US-Markt hat zwar einen etwas größeren PC-Anteil, aber hier läuft inzwischen viel über Steam und co.
Insofern ist die deutsche Heim-IT-Mentalität schon seit Jahrzehnten gleich scheinheilig.... Ein NES kam nicht in die Tüte, denn (ausgerechnet) einen Amiga 500 kann man ja auch für die Schule nutzen (höhö) (ich kannte vier Leute mit nem A500 und einen mit nem C64, aber nur einer der Amiga-Besitzer hatte auch einen Drucker!
?? ) Ähnlich ist es immer noch mit Gamer-PCs...
Atari blieb seinerzeit wohl auch deshalb hinter dem Amiga etwas zurück, er war letztlich die schlechtere Spielkonsole, sondern eher ein professionellerer Computer, und weniger Massentauglich. Die Vorteile von fantastischer Spielegrafik sieht im Geschäft sofort jeder Laie, der Vorteil einer hochaufgelösten WYSIWYG-Textverabeitung auf einem Atari war wesentlich Abstrakter, zumal in den 80ern noch viel mit Schreibmaschine gemacht wurde...
Nunja, man könnte sich jetzt auch überlegen, ob man die Pandora-Vermarktung noch mehr auf diese etwas scheinheilige deutsche EDV-Mentalität abstimmen könnte.