Devaux said:
Die Weiterentwicklung von V8 hat gerade erst begonnen. Google hat sehr viele faehige Programmierer eingestellt, die aus dem Codec alles rausquetschen werden. Gepaart mit der OpenSource-Community kann sich so ein richtiges Dreamteam bilden.
Naja, laut http://x264dev.multimedia.cx/?p=377 ist die "Spezifikation" (welche größtenteils aus zusammenkopiertem c-code besteht...) von WebM final. Das heißt, dass es am Codec selbst keine Verbesserungen mehr geben wird.
kaiser-sahin said:
(...) Ich bin aber auf jedenfall froh das es sich zu einem Standard entwickelt, denn damit ist eine große frage für offene Web-Standards fast schon beantwortet.
Ein Standard ist VP8 schon lange, nur wurde es jetzt "geöffnet", also für die Nutzung durch alle freigegeben. Allerdings gibt es noch die Gefahr, dass VP8-Software von diversen Patentinhabern zur Strecke gebracht werden könnte, nicht zuletzt da es eine enorme Ähnlichkeit zu H.264 aufweist.
Fusion_Power said:
Gibt es schon Vergleiche zwischen der reinen Performance von VP8 zu Flash? Weil ich doch sehr hoffe, dass VP8 wesentlich Prozessor-schonender und effektiver ist als Flash, sonst kann man es ja im Grunde gleich lassen.
Das kann man so nicht vergleichen. VP8 ist in erster Linie ein Codec zur Komprimierung von Video (ebenso wie H.264). Flash hingegen ist lediglich eine Software, die heutzutage dafür sorgt dass dein webbrowser überhaupt beispielsweise die Videos auf YouTube abspielen kann (sprich: die kodierten Videodaten dekodiert und anzeigt). Flash unterstützt dabei zum jetzigen Zeitpunkt die Videocodecs Sorenson, VP6 sowie MPEG-4 nach H.264.
In HTML5, dem zukünftig wahrscheinlich überall verwendeten Webstandard, gibt es jetzt das sogenannte <video>-tag. Mit diesem lassen sich Videos im Webbrowser ähnlich anzeigen wie Bilder (<img>-tag in HTML), bei denen ja kein spezielles Plugin zur Anzeige vonnöten ist da jeder größere Browser die Bilddaten selbst interpretieren und anzeigen kann. Mit <video> können die "großen" Webbrowser jetzt seit einiger Zeit auch Videodaten selbst interpretieren und anzeigen, der Flashplayer wird somit zur Anzeige von Videos überflüssig (diverse Gründe dafür, dass das gut ist, habe ich
hier bereits beschrieben, samt Anleitung zum selbst vergleichen zwischen <video> und Flash am Beispiel Youtube).
Unterstützt ein Hersteller nun in seinem Webbrowser H.264, so bekommt dieser es mit dem kostenbehafteten H.264-Patentpool zu tun. Denn H.264 ist - anders als nun VP8 - nicht frei verwendbar. Allerdings gibt es, wie bereits weiter oben geschrieben, bei VP8 auch noch einige Patentunsicherheiten. So
sammelt z.B. Apple derzeit einen Patentpool mit Ansprüchen gegen Ogg Theora und "andere Open-Source-Codecs". Solche "U-Boot-Patente" sind auch der Grund dafür, dass H.264 anstatt des "offenen" (allerdings mit Patentprobleme behafteten) Ogg Theora als Standardcodec für HTML5-<video> eingesetzt wird.
Und deswegen ist der aktuelle Stand, dass Opera und Firefox kein H.264 sondern Ogg Theora unterstützen, Google Chrome H.264 versteht und YouTube zwar über H.264-<video> Videos ausliefert (oder eben per Umweg über das Flash-Plugin), aber nicht über Ogg-Theora-<video>, damit sich letzteres nicht durchsetzt und so durch U-Boot-Patente zur potenziellen Gefahr für das freie Netz und den Gewinn der Unternehmen werden kann. VP8 (als "WebM") soll dieses Wirrwarr nun entknoten.
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